Die Zukunft der virtuellen Realität am Arbeitsplatz

Die Zukunft der virtuellen Realität am Arbeitsplatz

Nicht viele Leute machen sich um die Zukunft der virtuellen Realität Gedanken – jedenfalls soweit es den Arbeitsplatz betrifft - , da die meisten von uns noch in der realen Welt arbeiten (und das auch bevorzugen). Die Lösung von Problemen und praktische technische Fähigkeiten können noch nicht gut in einer virtuellen Umgebung reproduziert werden. Wenn das Netzwerk versagt, würde es nur schallendes Gelächter von den Kollegen einbringen, wenn zur Lösung ein Virtual Reality (VR) Headset aufgesetzt werden würde.

Um die virtuelle Realität überhaupt irgendwie am traditionellen Arbeitsplatz umzusetzen, muss die Umgebung akkurat simuliert werden. Und man braucht Geld.

Roboter für Alle

Natürlich hilft es Ihrem realen Netzwerk nicht, wenn das Problem nur in der virtuellen Welt gelöst wird. Hier kommt die Lösung: Firmen könnten die Aktionen aus der VR an einen Roboter am Arbeitsplatz übertragen. Dieser Roboter würde, aus reiner Coolness und für Geek cred, aussehen und funktionieren wie die Modelle von Cyberdyne Systems (die Firma aus “Terminator”), aber ohne die Feindseligkeit und Selbstreflektion.

Und da haben Sie die Lösung – die Zukunft der virtuellen Realität für IT-Experten besteht aus einem Doppelgänger für jeden Benutzer. Und wenn, wie Mark Zuckerberg kürzlich auf einem Event von Samsung in Barcelona vorhersagte, “Wir bald alle die Möglichkeit haben werden, live zu senden.”, müssten wir überhaupt gar nicht mehr zur Arbeit gehen. Wir könnten die Probleme aus der Ferne korrigieren, während der Roboter die manuellen Arbeiten machen würde und mit dem Netzwerknutzer kommunizieren würde. “Ich komme gleich zurück” oder “Schalten Sie es aus und wieder ein” würde er sagen. Wer könnte sich da schon beschweren? Dieses Szenario könnte das Verhältnis von Support und anderen Abteilungen nur verbessern.

Luxus versus Machbarkeit

Unglücklicherweise sind die Funktionalität und praktischen Anwendungen von VR Headsets nur auf Konsumenten ausgerichtet, mit einem Fokus auf Unterhaltung und Sozial-Medien. Aufgenommene 360-Grad-Videos und Fotos werden mit Freunden und Familie geteilt, die an dem Geschehen teilnehmen können, als wären sie persönlich dabei. Obwohl VR noch in den Kinderschuhen steckt, benutzen es einige Branchen aktiv und entwickeln Prototypen für Flug- und Kampf-Simulatoren, Filmgestaltung und mehr.

Dabei stellt sich aber die Frage, was die Zukunft von virtueller Realität für durchschnittliche Firmen bedeuten wird? PricewaterhouseCoopers gab an, dass einer von drei US Herstellern, virtuelle Realität oder erweiterte Realität (AR, Augmented Reality) bereits einsetzt oder plant, in den nächsten drei Jahren einzusetzen.

Wie bei jeder neuen Technologie sind die ersten Benutzer nur durch ihre eigene Kreativität limitiert. Eine naheliegende Idee ist die Erstellung von virtuellen Firmentouren, die dann genutzt werden könnten, um neue Angestellte anzulocken. Firmen könnten einen typischen Arbeitstag für jede Angestelltenrolle zeigen, wobei die Brillianz des Managerkönnens oder dessen Nichtexistenz dem Kandidaten gezeigt werden könnte.

Sie können an dem nächsten langweiligen Meeting nicht teilnehmen, weil Ihr Hamster eine Halsentzündung hat? Kein Problem, dank VR. Termine werden nun einen dedizierten Angestellten haben, der den lächerlichen Headset tragen muss, das Meeting aufnehmen und an diejenigen, die nicht teilnehmen konnten, weiterleiten muss. Sehen Sie sich von zuhause an, wie der Personalmanager sich an einem Keks verschluckt, die Anfragen für die Erhöhung des IT-Budgets abgelehnt werden und überspringen Sie einfach die langweiligen Stellen, die nicht Ihre Arbeit betreffen. Und das alles in einer Echtheit, als wären Sie wirklich dabei. Was für eine Zeitersparnis!

Zuschauen und Lernen

Das Onboarding von neuen Angestellten wird durch VR auch einfacher. Für das Sicherheitstraining könnten Sysadmins VR-Präsentationen erstellen, in denen gezeigt wird, wie einfach es ist, eingebettete Links und Anhänge in Emails zu übersehen. Solch ein Training könnte wesentlich effektiver sein als die bisherigen Methoden.

Ganz egal welche Firmengröße und Branche, es ist wahrscheinlich, dass Firmen VR-Anwendungen einsetzen werden, um spezielle bestehende Prozesse zu automatisieren. Aber wie mit jeder neuen Technologie, die das Potential hat, die ‘neue Computing-Plattform’ zu werden, sind Risiken damit verbunden und Beschränkungen werden implementiert werden, wenn Sie kommerziell verwenden wird.

Nehmen wir als Beispiel ein Rockkonzert. Wenn Geld damit verdient werden kann, das Konzert per VR zu erleben, wird es Konzertgängern dann erlaubt sein, das Event aufzunehmen? Das ist zweifelhaft. Im Falle von virtuellen Firmentouren, muss die Sicherheit bedacht werden. Vielleicht wird die Technologie es noch einfacher machen, Informationen durch Täuschung der Mitarbeiter zu stehlen (Social Engineering) oder die Sicherheitssysteme der Firma zu identifizieren.

Wie auch immer die Entwicklung sein wird, die Zukunft der virtuellen Realität kommt näher und Firmen, die diese adaptieren wollen, müssen das Für und Wider abwiegen.


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